Matthias Witting
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PAULUS VON TARSUS
Crossover-Oratorium
Konzept
Standfoto aus Video "Paulus von Tarsus" © TIMELESS production
INHALT
Das 80minütige Werk verhandelt Leben und Lehren des Paulus von Tarsus, der erst als jüdischer Pharisäer mit großem Eifer Christen verfolgt, um plötzlich selbst den neuen Glauben zu predigen und ihn auf Missionsreisen durch Kleinasien bis nach Europa zu verbreiten. Die Texte des Oratoriums beruhen auf den als gesichert von ihm stammend geltenden Briefen an seine Gemeinden und der Apostelgeschichte des Lukas.
Mit Paulus wird auch eine Zeit beschrieben, die von religiösem Fanatismus, der auch vor der Tötung Andersgläubiger nicht Halt macht, geprägt war und die Menschen in Gläubige und Ungläubige teilt.
Die Wandlung und Widersprüchlichkeit des ursprünglich jüdischen Pharisäers zum Verkünder der christlichen Freiheits- und Liebesbotschaft ergibt auf diesem Hintergrund einen höchst aktuellen Oratorien-Plot.
STRUKTUR
Teil 1: Paulus´ Vita
| 1. Introduktion | Paulus beschreibt seine Vergangenheit als jüdischer Pharisäer. Lukas erzählt vom Leben in der christlichen Urgemeinde. |
| 2. Stephanus | Lukas beschreibt am Beispiel von Stephanus die Verfolgung der ersten Christen in Jerusalem. Stephanus klagt seine Verfolger im Prozess an. Paulus bezeugt sein Wohlgefallen an dessen Steinigung. |
| 3. Die Wandlung | Paulus beschreibt seine Wandlung vom Christenverfolger zum Verkünder des Neuen Glaubens als ein Vom-Kopf-auf-die-Füße-Stellen all seiner Werte. Lukas berichtet vom Aufruhr in Damaskus, den Paulus´ neue Reden verursachten. |
| 4. Der Auftrag | Paulus sieht sich berufen zur Missionierung auch der heidnischen Völker. Er schildert die Mühen und Gefahren, die er dafür auf sich genommen hat. |
Teil 2: Paulus´ Essentials
| 5. Die Botschaft | Paulus preist die Gnade Gottes, der durch den Tod seines Sohnes die Sünden aller Menschen vergibt, die an ihn glauben, egal, zu welchem Volk sie gehören. |
| 6. Das Gesetz | Paulus setzt sich mit der Enge der jüdischen Gesetzesauslegung auseinander und spricht von der Befreiung aus dem Käfig des Gesetzes durch den neuen Glauben. |
| 7. Hohelied der Liebe | Der wohl bekannteste und meistzitierte Text von Paulus aus dem Korintherbrief. "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die größte unter ihnen aber ist die Liebe." |
| 8. Das Vermächtnis | Paulus warnt bei seinem letzten Besuch in Ephesus vor kommenden Verfälschern der Lehre und den Gefahren für die christlichen Gemeinden. Lukas beschreibt seinen Abschied. |
CROSSOVER
Der Übergang vom Alten zum Neuen Testament, vom alten zum neuen Glauben findet sich in der musikalischen Besetzung mit Streichern, Holzbläsern, Percussion und modernen Sounds von E-Gitarre, Keyboards, Saxofon und El. Drums wieder. In ihrem Zusammenwirken erzeugen sie klassische wie rockige Klänge, das Paulus-Leitmotiv assoziert den arabischen Kulturraum; es entsteht ein Crossover-Format, das eine Einordnung in U- oder E- Musik bewusst verweigert.
Die Solisten (Lukas-Sopran, Paulus-Tenor, Stephanus-Bass) führen durch die Stücke, nicht wie aus der Klassik gewohnt in Rezitativen und Arien, sondern in einer der Rockstilistik entnommenen textbetonten erweiterten Songform. Der Chor unterstützt einerseits die Solisten, drängt aber immer wieder für die Kernaussagen refrainhaft nach vorn.
Die leider in der Kirchenmusik nach wie vor sehr vernachlässigte große abendfüllende Form in einer heutigen musikalischen Stilistik ist ein Experiment und Angebot zeitgemäßer Kirchenmusik.
