Paulus VON TARSUS
Crossover-Oratorium
Textauszug
Standfotos (Montage) aus Video "Paulus von Tarsus" © TIMELESS production
No. 2. Stephanus
Paulus:
Einer von denen hieß Stephanus. Angeblich tat er Wunder im Volk. Einige Schriftgelehrte stritten mit ihm um ihn zu widerlegen. Doch er war ihnen überlegen, sie mussten sich geschlagen geben.
Lukas:
Da bestachen sie einige Leute, die überall in der Stadt verbreiteten, dass er Mose und Gott beleidigt habe, und schleppten ihn vor den Jüdischen Rat. Dort ließen sie falsche Zeugen auftreten, die ihre Anklage stützen sollten.
Zeugen: (kl.Chor)
Dieser Mensch hört nicht auf zu reden gegen unseren heiligen Tempel und das Gesetz. "Jesus von Nazareth wird den Tempel einreißen und die Gesetze abschaffen, die uns Mose gegeben." Das hat er gesagt, wir haben es selbst gehört!
Chor:
Weg mit dem! Er beleidigt Gott, und wer Gott beleidigt, der soll sterben!
Stephanus: (Bass)
Brüder und Väter! Hört mich an! Der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln,w die von Menschen gemacht sind. Durch den Propheten Jesaja hat er gesagt: "Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen? Wo ist die Wohnung, in der ich Raum finden könnte?"
Chor:
Weg mit dem! Er beleidigt Gott, und wer Gott beleidigt, der soll sterben!
Stephanus:
Ihr Starrköpfe, am Körper seid ihr beschnitten, aber euer Herz ist unbeschnitten, und eure Ohren sind verschlossen für Gottes Botschaft. Wie eure Väter widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist. Gibt es einen einzigen Propheten, den sie nicht verfolgt haben? Und sie haben die Boten Gottes getötet, die das Kommen des einzig Gerechten vorhersagten, den ihr nun verraten und ermordet habt. Gott hat euch ein Gesetz gegeben, und ihr habt es nicht gehalten!
Chor:
Steinigt ihn! Er beleidigt Gott, und wer Gott beleidigt, der muss sterben!
Lukas:
Sie schleppten ihn vor die Stadt, um ihn zu steinigen. Die falschen Zeugen, die den ersten Stein zu werfen hatten, legten ihre Kleider vor einem jungen Mann ab, damit er sie bewachte. Der hieß Saulus und war ein Pharisäer.
Chor:
Saulus aus Tarsus.
Stephanus:
Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Herr, strafe sie nicht für diese Schuld!
Paulus:
Mit diesen Worten starb er. Und ich hatte Gefallen an seinem Tod. Ich verfolgte die Anhänger des neuen Glaubens, um ihre Lehre auszurotten. Ich ließ ihre Häuser durchsuchen, Männer und Frauen verhaften. Ich ließ nichts unversucht, die Jünger Jesu zu vernichten.
Chor:
In seinem Eifer war er nicht zu überbieten. In seinem Eifer tat er alles, um sie zu vernichten.
No. 6. Das Gesetz
Chor:
Vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun! Nicht die es hören, sondern tun! Wenn Menschen, die das Gesetz nicht kennen, von sich aus tun, was es verlangt, sind sie sich selbst Gesetz. Nicht die es hören, sondern tun!
Paulus:
Wenn du dich aber Jude nennst, verlässt dich aufs Gesetz, rühmst dich Gottes Willen zu kennen, weißt, was zu tun ist und was nicht,
Paulus:
und Chor
siehst dich als Führer der Blinden, als Licht für die in der Finsternis, als Lehrer der Unverständigen, belehrst die andern, aber dich nicht?
Paulus:
Du predigst, man solle nicht stehlen,
Chor:
Und du stiehlst.
Paulus:
Du sprichst, man solle nicht ehebrechen,
Chor:
Und du hintergehst.
Paulus:
Du verabscheust die Götzen,
Chor:
Und beraubst ihre Tempel.
Paulus:
und Chor
Du rühmst das Gesetz und befolgst es nicht.
Alle:
So kommt der Name Gottes bei den Völkern in Verruf.
Paulus:
Die Beschneidung nützt, wenn du das Gesetz hältst. Hältst du es nicht, bist du ein Unbeschnittener geworden. Wenn nun ein Unbeschnittener sich ans Gesetz hält, ist er vor Gott ein Beschnittener geworden.
Chor:
Menschen aus den unbeschnittenen Völkern werden über euch Juden ein Urteil sprechen. Ihr verstoßt gegen Gottes Gesetz, obwohl ihr es schriftlich habt und beschnitten seid. Sie befolgen sein Gesetz, obwohl sie nicht beschnitten sind.
Alle:
Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder zu Sklaven machen! Denn vor ihm zählt nicht, ob einer beschnitten ist oder nicht, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.